Hamadan (auch Hamedan) ist eine Stadt im Westen des Iran und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Hamadan liegt inmitten eines wohlbewässerten Obstanbaugebietes am Ufer des Qareh zu Füßen des Zagros-Vorgebirges rund 200 Kilometer westlich von Ghom (300 Kilometer westlich von Teheran).
Hamadan liegt damit an der traditionellen Handelsroute zwischen Bagdad und Teheran bzw. Rey sowie auf der Verbindungslinie zwischen Täbris im Norden und Luristan bzw. dem Persischen Golf im Süden. Im Mittelalter galt der gesamte Westen des Iran als Irak ʿAdschami und war zusammen mit dem Irak Arabi als beide Irak bekannt. Bis 1956 gehörte Hamadan zwischenzeitlich zur iranischen Provinz Kermānschāh.
Der zivile Flughafen Hamadan (englisch Hamadan Airport) liegt wenige Kilometer nördlich des Stadtgebiets. Der Militärflugplatz Hamadan, Hamadan-Shahrokhi, auch Noje Airbase, liegt rund 50 Kilometer nördlich der Stadt.
Sehenswürdigkeiten
Mehrere Ausgrabungen am Tepe Hagmatana im Zentrum der Stadt wurden im 20. Jahrhundert durchgeführt, wobei medische und vor allem achämenidische Objekte gefunden wurden, die heute im Teheraner Iranischen Nationalmuseum zu besichtigen sind. Die Herkunft der steinernen Löwenfigur (Sang-e Schir), etwas südlicher im Zentrum, ist unklar. Sie wird teilweise als hellenistische Plastik verstanden, die von Alexander dem Großen für seinen in Hamadan verstorbenen General Hephaistion in Auftrag gegeben wurde. Ebenfalls aus achämenidischer Zeit stammen die Keilschrifttafeln von Gandsch Nameh, ca. 12 km vom Zentrum entfernt am Fuß des Alvand-Gebirges gelegen.
Zum vermeintlichen Grab der biblischen Gestalten Mordechai und Esther pilgerten und pilgern zahlreiche Juden, obwohl es sich wahrscheinlich „nur“ um die letzte Ruhestätte einer jüdischen Frau des Sassaniden-Königs Yazdegerd I. († 420) handelt. Auch die dort aufbewahrte Thora soll „nur“ rund dreihundert Jahre alt sein.
Ebenfalls in Hamadan befindet sich die Grabstätte des großen orientalischen Gelehrten Avicenna (Ibn Sina); aus seiner Bibliothek ist die Avicenna-Universität entstanden. Ein drittes bedeutendes Grabmal ist das des Baba Taher, eines persischen Dichters des 11. Jahrhunderts.
In Hamadan starb auch der (vermeintlich) zum Christentum konvertierte Mongolen-Ilchan Abaqa. Raschīd ad-Dīn, der Wesir seines Nachfolgers, wurde hingegen in Hamadan geboren und konvertierte zum Islam.